Du hast eine Anzeige für deinen perfekten Job gefunden. Du hast die Fähigkeiten und Erfahrungen, und bist dir sicher, dass du sie in einem Interview beeindrucken kannst. Aber wie bekommst du die Chance, ihnen zu zeigen, was für ein geeignete/r KandidatIn du sein würdest? Um deinen Traumjob zu bekommen, benötigst du zunächst einen beeindruckenden und präzisen Lebenslauf.
Doch zwischen dem deutschen und englischen Lebenslauf gibt es Unterschiede! Beim englischen Lebenslauf kommt es auch darauf an, ob du dich in den USA oder in Großbritannien bewirbst, bzw. für ein britisches oder amerikanisches Unternehmen.
Das fängt schon beim Namen an. Sicherlich hast du die Bezeichnungen CV oder Resumé im Zusammenhang mit dem Lebenslauf schon einmal gehört.
Wir zeigen dir zunächst, worauf es generell bei deinem englischen Lebenslauf ankommt. Und gehen danach auch auf die genaueren Unterscheide zwischen CV (Großbritannien) & Resumé (USA) ein.
Die wichtigsten Schritte für einen gelungenen englischen Lebenslauf
Gib deine Ziele an!
Was möchtest du mit deiner Bewerbung für diese Stelle erreichen? Schreibe diese Ziele auf, bevor du mit dem Lebenslauf beginnst. Es wird dir helfen, dich auf das wesentliche zu konzentrieren und du keine relevanten Informationen vergisst. Diese Ziele können oben im Lebenslauf eingezufügen, direkt unter der Adresse mit einem Titel wie „Objective“ oder „Personal Statement“. Dies ist nicht zwingend notwenig, aber können dir dabei helfen zielorientiert zu bleiben!
Überprüfe und bearbeite deinen Verlauf!
Mach dir am besten eine Liste aller bisherigen Jobs und Bildungsabschlüssen. Notiere alles, woran du dich erinnern kannst, einschließlich aller Firmeninformationen, Zertifikaten, Abschlüssen sowie spezifische Leistungen, so wie ehrenamtliche Tätigkeiten oder ähnlichem. Hier muss noch keine Ordnung herrschen, dieser Schritt gilt lediglich dafür Informationen zu sammeln, die du dann später chronologisch ordnen wirst.
Entscheide dich für ein perfektes (branchenpassendes) Layout!
Die Wahrheit ist – es gibt kein perfektes Layout für einen Lebenslauf. Wichtig ist, dass es übersichtlich, gut lesbar und nicht zu lang ist. Achte darauf, dass das Layout zur Branche passt und professionell aussieht. Denke daran, dass die Person, die es liest, Hunderte von Lebensläufen gesehen haben wird, also versuche, dass sie schnell sehen, was für ein großartiger Kandidat du bist!
Der englische Lebenslauf: Aufbau
In der Regel sind die Adress- und Kontaktdaten am Anfang des Lebenslaufes, gefolgt von einem persönlichen Statement.
Das Persönliche Profil: Personal Statement
Das Personal Statement ist typisch für den englischen Lebenslauf. Es besteht aus wenigen Sätzen ganz am Anfang Ihres englischen Lebenslaufs. In Großbritannien ist dieser Abschnitt nicht zwingend notwendig, aber sehr positiv, und in den USA ein Muss.
Es kann auch mit „Personal Profile“, „Personal Mission Statement“ oder „(Career) Summary“ betitelt werden, muss aber nicht zwingend einen Titel tragen. Das hängt ganz vom Layout Ihres Resumes ab. Personal Statements werden vor allem für Jobs im privaten Sektor genutzt. Akademische CVs enthalten hingegen selten Personal Profiles.
Doch wie genau schreibt man ein Personal Statement?
Beginne mit einem Satz über dich selbst und erwähne dabei deine Ausbildung und /oder wichtigsten beruflichen Erfahrungen.
Das Personal Statement sollte immer ein Spiegelbild deiner selbst sein und mit deinen eigenen persönlichen Zielen und Erfahrungen übereinstimmen. Das Statement sollte genau auf die Stelle und die Karriereziele zugeschnitten sein!
Hier folgen drei Beispiele für Personal Statements (Quelle: novoresume.com)
#1: Personal Statement Example for Recent Graduate CV
As a recent graduate from university, with an honors degree in communications, I held several internships within leading organizations, including Bertelsmann. These internships enabled me to gain experience in the field and learn how to serve up valuable contributions in a fast-paced, professional environment.
Erläuterung:
Dieses Beispiel sollte so angepasst werden, dass es die Universität, an der du deinen Abschluss gemacht hast, und alle relevanten Praktika enthält. Ein überzeugendes Personal Statement hebt immer relevante Fähigkeiten und Erfahrungen hervor. Da Hochschulabsolventen in der Regel noch nicht über eine Vielzahl an Erfahrungen verfügt, sollten in diesem Fall die sozialen Kompetenzen hervorgehoben werden. Wie beispielsweise das Erleben von Erfolg in einem schnelllebigen Arbeitsumfeld oder die Entwicklung zu einem vertrauenswürdigen Teammitglied.
#2: Personal Statement Example for a Career Change CV
With over 15 years as a sales manager, I have extensive experience building high-functioning sales teams that consistently achieve budget numbers. In fact, my ability to grow talent led to a 20% increase in annual renewals across the board. Now, after 15 years, I am seeking new challenges to flex my marketing muscles in a fast-paced environment.
Erläuterung:
Bei einem Karrierewechsel ist es wichtig, Fähigkeiten hervorzuheben, die zwischen Branchen übertragbar sind. In diesem Fall können Führungs- und Teambildungserfahrung auf jede Branche angewendet werden. Durch die Ermittlung konkreter Zahlen und Prozentsätze wird die Glaubwürdigkeit bei der Bewerbung um eine Stelle erhöht. Der Bewerber endet mit dem Grund für den gewünschten Berufswechsel. Dieser Teil ist nicht erforderlich, spricht jedoch möglicherweise einige Personalchefs an, die sich fragen, was die Motivation für den Karrierewechsel ist.
#3: Personal Statement Example for a Experienced Professional CV
As a friendly, professional and highly trained educator, I am passionate about teaching and have an innate ability to understand student’s needs. Creating a safe and productive environment for optimal learning is my top priority. I’ve worked as a teacher for nearly 10 years in a variety of subjects and my experience and skill set make me the perfect fit for your team.
Erläuterung:
Mit mehr Erfahrung kommen mehr Fähigkeiten und eine bessere Vorstellung von Stärken und Schwächen. Das Zeigen deiner Leidenschaft für die Branche ist eine großartige Möglichkeit, um ein persönliches Statement zu beginnen! Es zeigt dem Personalchef, dass man sich dem Handwerk verschrieben hat.
Nach dem Personal Statement folgen dann die beruflichen Fähigkeiten, die Beschäftigungsgeschichte (beginnend mit Ihrer aktuellen oder letzten Stelle), akademische und berufliche Qualifikationen mit anderen Interessen am Ende.
Nach dem persönlichem Statement folgt nun:
Berufliche Erfahrungen: Work/Professional Experience
Hier kannst du sowohl Anstellungen als auch Praktika angeben.
- Vollständiger Name der Firma, Ort
- Genaue Berufs- bzw. Aufgabenbezeichnung
- Zeitraum der Beschäftigung
- Nenne auch die wichtigsten Erfolge (Achievements), etwa Auszeichnungen und erfolgreich an Land gezogene Aufträge, wenn sie zur ausgeschriebenen Stelle passen. Du kannst auch in einem gesonderten Unterpunkt Achievements & Accomplishments alles aufführen, was auf besonderes Engagement schließen lässt.
Hoch-/Schulbildung, Weiterbildung: Education
- Name der Uni, Fach/Fächer, Thema der Abschlussarbeit, Note (nur wenn sie gut ist), Titel
- Name der Schule und des Schultyps, Ort, Abschluss, Note (s.o.)
- Grundschule wie im deutschen Lebenslauf wird weggelassen
- Nenne nur Weiterbildungen, die für den angestrebten Job relevant sind. Hast du Lücken im Lebenslauf, kannst du Fortbildungen aber auch nutzen, um diese zu schließen.
Weitere Kenntnisse: Additional Skills
- Sprachen, Level
- EDV-Kenntnisse, Level
- Führerschein (sofern relevant für die Stelle)
Hobbys: Personal Interests/Activities
- Sport
- Kultur
- Sonstiges
- Nenne die Hobbys und Interessen, die dich für deinen künftigen Job qualifizieren und Interesse wecken.
Referenzen: References
Den Abschluss des Lebenslaufs bilden zwei Referenzpersonen mit vollständigen Kontaktdaten. Diese Personen sollten dich kennen und bereit sein, auf Rückfrage Auskunft zu geben. Alternativ kannst du anbieten, Referenzen auf Wunsch nachzureichen: „References available on request“. Was jedoch die bessere Variante ist, darüber scheiden sich die Geister.
Unterscheide zwischen CV und Resumé
CV
Ein CV (Curriculum Vitæ) ist ein ausführliches Dokument, das auf zwei oder mehr Seiten angelegt werden kann und sehr detailliert deine Erfahrungen und Kenntnisse enthält. Der Lebenslauf umfasst die Ausbildung sowie alle anderen Leistungen wie Publikationen, Auszeichnungen, Ehrungen usw.
Der englische Lebenslauf ist strikt achronologisch. Das bedeutet, dass die aktuelle Beschäftigung ganz oben zu finden ist, während die Ausbildung erst am Ende erwähnt wird. Dies soll es erleichtern, sich einen Überblick über die gesamte berufliche Laufbahn einer Person zu verschaffen. Ein CV ist statisch und ändert sich nicht für verschiedene Positionen, der Unterschied liegt dann bei der Bewerbung lediglich im Anschreiben.
Resumé
Ein Resumé ist ein prägnantes Dokument, das in der Regel nicht länger als eine Seite ist, da der Leser sich hier lediglich einen Überblick schaffen soll.
Der Arbeitssuchende sollte den Lebenslauf immer an die angestrebte Stelle anpassen und benötigte Angaben eventuell ändern, da die Personaler hier nur die Eckdaten benötigen. Ein Resumé muss nicht chronologisch geordnet sein, muss nicht die gesamte Karriere abdecken und ist ein sehr anpassungsfähiges Dokument.
Im Gegensatz zum CV (und dem deutschen/österreichischem Lebenslauf) ist es in den USA und Kanada, die Angabe von mindestens zwei Referenzen Pflicht. Da sie eine große Rolle im Bewerbungsprozess spielen, sollten die Referenzen deine Eignung belegen können. Außerdem müssen die Angaben zum Referenzgeber vollständig sein, damit er für weitere Fragen kontaktiert werden kann.
Also wir wissen jetzt:
CV – lang, deckt die gesamte Karriere ab, statisch
Resumé – kurz, keine bestimmte Formatregel, anpassbar
Doch wo genau liegt der der Unterschied zum deutschen/österreichischem Lebenslauf?
Unterschiede zwischen dem englischen und deutschen Lebenslauf
Zwischen dem uns vertrauten, deutschen Lebenslauf, und dem englischen gibt es wie wir gesehen haben einige Unterschiede. Deswegen darfst du deine deutsche Version auch auf keinen Fall ganz plump ins Englische übersetzen! In folgenden Punkten unterscheiden sich die zwei Lebenslaufformen:
DEUTSCH | ENGLISCH |
FOTOS |
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Das Bewerbungsfoto gehört bei uns zum guten Ton und wird meist vorausgesetzt. Bewerbungen ohne Foto vom Bewerber gibt es so gut wie gar nicht. | Bewerbungsfotos in den Lebenslauf einzubauen, ist eher die Ausnahme bzw. von den Unternehmen auch gar nicht gewünscht! Damit wird versucht, die Gefahr von Diskriminierung zu reduzieren. |
PERSÖNLICHE ANGABEN |
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Persönliche Informationen wie Geburtsdatum oder Familienstand müssen nicht angegeben werden. Üblich ist es dennoch. | Ob Geburtsdatum, Geschlecht, Familienstand oder Religion – diese Angaben haben in einem englischen Lebenslauf nichts zu suchen. Auch hier ist die Minimierung von Diskriminierung das Ziel. |
AUFBAU |
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Den Aufbau des deutschen Lebenslaufes kann man auf verschiedene Weise gestalten. So gibt es neben dem chronologischen auch noch den funktionalen und den tabellarischen Lebenslauf. | Der englische Lebenslauf ist strikt achronologisch. Das bedeutet, dass die aktuelle Beschäftigung ganz oben zu finden ist, während die Ausbildung erst am Ende erwähnt wird. |
REFERENZEN |
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Die Angabe von Referenzen ist bei uns keine Pflicht, kann aber zu Pluspunkten verhelfen und deine Fähigkeiten untermauern. | In den USA und Kanada ist die Angabe von mindestens zwei Referenzen Pflicht. Da sie eine große Rolle im Bewerbungsprozess spielen, sollten die Referenzen deine Eignung belegen können. Außerdem müssen die Angaben zum Referenzgeber vollständig sein, damit er für weitere Fragen kontaktiert werden kann. |
UNTERSCHRIFT |
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Der Lebenslauf wird unterschrieben und mit dem Datum versehen. | Der Lebenslauf wird nicht unterschrieben. Auch das Datum wird nicht angegeben. |
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